Citroën 2CV fährt durch grüne Landschaft

Oldtimer: Raritäten auf vier Rädern

Auf den Straßen ziehen Oldtimer gekonnt alle Blicke auf sich. Wir erläutern Ihnen in unserem Ratgeber alles Wissenswerte zu diesen besonderen Gefährten: von Klassifizierung und Kennzeichen bis hin zur richtigen Versicherung.

Die Deutschen lieben Oldtimer

Oldtimer lassen die Herzen vieler Auto-Liebhaber:innen höherschlagen. Die Mischung aus einem besonderen Fahrvergnügen und der Faszination für nostalgische Modelle ist für sie besonders reizvoll. Die Oldtimerszene ist in ganz Deutschland mit vielen jährlich stattfindenden Veranstaltungen weit verbreitet. Mit Käfer und Co. sind bei den Oldtimer-Fans die Hersteller aus dem eigenen Land besonders gefragt. Sie möchten mehr über die historischen Fahrzeuge erfahren? Oder spielen sogar mit dem Gedanken, sich einen Oldtimer zu kaufen? Dann sind Sie bei uns genau richtig.

Wann ist ein Auto ein Oldtimer?

Der Begriff „Oldtimer“ ist im deutschen und europäischen Gesetz klar definiert. Zudem zählen die historischen Fahrzeuge zum Kulturgut. Daher ist nicht nur das Alter eines Fahrzeugs entscheidend für eine Einstufung als Oldtimer. In Deutschland müssen auch die folgenden Aspekte erfüllt sein:
  • Die Oldtimer-Erstzulassung muss mindestens 30 Jahre zurückliegen.
  • Der Wagen muss sich nahezu im Originalzustand befinden und gut erhalten sein.
  • Das Gefährt muss dazu dienen, die Geschichte des kraftfahrzeugtechnischen Kulturguts zu bewahren.
Ob Ihr Fahrzeug diese Faktoren erfüllt, obliegt nicht Ihrer persönlichen Einschätzung. Sie müssen dafür einen Oldtimer-Gutachten beauftragen. Der oder die Gutachter:in prüft den Zustand Ihres Gefährts und vergibt dafür eine Note. Außerdem bewertet er oder sie die äußere Erscheinung und nimmt die Technik des Wagens unter die Lupe. Die Kosten für ein Oldtimer-Gutachten können recht unterschiedlich ausfallen: Eine Kurzbewertung ist deutlich günstiger (ab ca. 150 Euro) als eine umfangreiche Begutachtung, die mindestens doppelt so teuer ausfallen kann.

Wichtig: Ein Oldtimer im Originalzustand darf Ersatzteile verbaut haben

Ein Oldtimer befindet sich im Originalzustand, wenn die meisten seiner ursprünglichen Bauteile erhalten sind. Darunter fallen auch originale Ersatzteile. Größeres am Fahrzeug verändern dürfen Sie hingegen nicht ohne weiteres. Dies kann den Wert enorm beeinflussen und die Einstufung als Oldtimer gefährden.

Wissenswertes zur Klassifizierung

Der Wert eines Oldtimers lässt sich durch ein Gutachten und die Klassifizierung ermitteln. Neben dem Fahrzeug-Modell spielt hierbei auch der Erhaltungszustand eine Schlüsselrolle. Oldtimer werden für die Ermittlung in fünf Kategorien eingeteilt:
  • sehr guter Erhaltungszustand: makelloser Original-Zustand ohne jegliche Schäden, Mängel oder technische Probleme – bei Oldtimern sehr selten erreichbar
  • guter Erhaltungszustand: guter Zustand mit einfachen Gebrauchsspuren, jedoch ohne größere Mängel – häufig fallen professionell restaurierte Autos in diese Kategorie
  • gebrauchter Erhaltungszustand: fahrbereites Fahrzeug, das verkehrssicher ist, aber kleinere Mängel sowie Rost aufweisen darf – letzteres aber nicht an tragenden Fahrzeugteilen
  • abgenutzter Erhaltungszustand: Fahrzeug ist nicht sofort fahrtüchtig und darf größere Mängel sowie Durchrostungen und auch Schäden aufweisen. Voraussetzung ist, dass eine Instandsetzung des Fahrzeugs in einer spezialisierten Werkstatt möglich ist.
  • erhebliche Mängel: In diesem Zustand ist die Restaurierung nur mit sehr großem Aufwand möglich.

Die Altersklasse

Ein weiteres wichtiges Merkmal für eine Klassifizierung ist das Oldtimer-Alter bzw. die Einstufung des Oldtimers in eine Altersklasse. Diese wird meist im Rahmen der Erstellung des Wertgutachtens vorgenommen. Die sieben Stufen für eine Einordnung hat der weltweite Dachverband für Oldtimerclubs „FIVA“ entwickelt.
Baujahre
Bezeichnung
A
bis 1904
Ancestor
B
von 1905 bis 1918
Veteran
C
von 1919 bis 1930
Vintage
D
von 1931 bis 1945
Post Vintage
E
von 1946 bis 1960
Postwar
F
von 1961 bis 1970
G
ab 1971

Das H-Kennzeichen

Im Jahr 1997 wurde in der Fahrzeugzulassungsverordnung das H-Kennzeichen eingeführt. Es entspricht grundsätzlich dem regulären Kfz-Kennzeichen, hinter der Nummer steht aber zusätzlich ein „H“ für „historisch“. Das Kennzeichen bringt für Oldtimer-Fahrer:innen einige Vorteile mit sich. Sie dürfen z. B. auch ohne Katalysator und grüne Plakette in Umweltzonen fahren und zahlen eine pauschale Oldtimer-Steuer: 191 Euro beträgt diese aktuell.

Kosten für Zulassung mit H-Kennzeichen

Die Kosten für eine Zulassung mit H-Kennzeichen setzen sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:
  • Gebühr für die Zulassung,
  • das Oldtimergutachten,
  • die Hauptuntersuchung und
  • die Prägung des Nummernschilds.
Sie haben ein Wunschkennzeichen im Sinn? Dann fallen dafür auch zusätzliche Kosten an.

Tipps für den Oldtimer-Kauf: Darauf sollten Sie achten

Sie spielen mit dem Gedanken, sich einen Oldtimer zuzulegen? Dann sollten Sie sich gut auf den Kauf vorbereiten. In Online-Portalen, Fachzeitschriften und -büchern sowie auf Messen können Sie sich einen ersten Überblick verschaffen. Ohne große Erfahrung am Markt kann man schnell in Versuchung geraten, das Fahrzeug nur nach der Optik auszuwählen. Doch der schöne Wagen kann sich als böse Überraschung entpuppen, wenn die Kosten für Ersatzteile in die Höhe schnellen und Werkstattbesuche zum teuren Vergnügen werden. Bei etablierten Marken sind diese Risiken deutlich geringer, denn für die klassischen Modelle finden Sie häufiger Ersatzteile. Auch fachliche Unterstützung erhalten Sie in der Regel leichter. Zuletzt sollten Sie sich überlegen, ob Sie in eine Kaufberatung investieren, denn bei der Beurteilung des technischen Zustands ist Fachpersonal gefragt. Sie können zudem vorhandene Wertgutachten sichten und einschätzen, ob der Preis des Verkäufers realistisch ist. Eine:n Gutachter:in oder eine Prüfstelle, wie z. B. den TÜV, finden Sie in ganz Deutschland. Auch in Oldtimer-Clubs können Sie nach Experten fragen. Oftmals erhalten Sie dort auch Muster-Kaufverträge.

Welche Oldtimer-Versicherung ist die richtige?

Die DEVK bietet für jeden Oldtimer die passende Versicherung. Sie können zwischen einem Kfz-Haftpflichtschutz und ergänzendem Kaskoschutz wählen. Die Kfz-Haftpflicht deckt Schäden ab, die Sie anderen durch den Gebrauch Ihres Oldtimers zufügen. Mit der Kaskoversicherung sichern Sie zusätzlich Diebstahl, Vandalismus- und Transportschäden ab. Sie möchten bei einer Wertsteigerung weiterhin rundum abgesichert sein? Kein Problem, wir bieten eine Vorsorgeversicherung in Höhe von 10 Prozent der Versicherungssumme an. Unsere DEVK-Berater:innen stehen Ihnen für einen maßgeschneiderten Versicherungsschutz zur Seite. Vereinbaren Sie schnell und einfach einen Beratungstermin.
  • Sie nutzen Ihren Oldtimer nicht als Alltagsfahrzeug. Für diese Zwecke ist ein weiteres Auto vorhanden, das auf Sie zugelassen ist.
  • Sie überschreiten mit Ihrem Oldtimer nicht die jährliche Fahrleistung von 9.000 km.
  • Sie und alle in Frage kommenden Fahrer:innen sind mind. 23 Jahre alt.
  • Das Fahrzeug steht in einer Garage.
  • Der Marktwert des Oldtimer-Pkw beträgt mind. 2.500 Euro.

Was kostet eine Oldtimer-Versicherung?

In der Kfz-Versicherung für Oldtimer richtet sich der zu zahlende Beitrag nach Klassifizierung und kW-Stärke Ihres Fahrzeugs. In der Kaskoversicherung wird der Beitrag nach dem Marktwert berechnet. Sie zahlen den Versicherungsbeitrag für Ihren Oldtimer-Pkw für das ganze Versicherungsjahr. Auch, wenn Sie Ihr Fahrzeug mit einem Saisonkennzeichen zulassen oder z. B. in der kalten Jahreszeit stilllegen. Für die Berechnung Ihrer günstigen Oldtimer-Versicherung melden Sie sich gerne bei unseren DEVK-Beratern. Sie stehen Ihnen persönlich zur Seite und erstellen zum Schutz Ihres Oldtimers ein unverbindliches Angebot.
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