Abofalle: so schützen Sie sich vor versteckten Kosten
Was ist eine Abofalle?
Trickbetrug gibt’s nicht nur am Telefon oder an der Haustür. Im Internet einmal falsch oder zu schnell geklickt und schon flattert Ihnen eine Rechnung ins Haus. Sie können sich nicht daran erinnern, einen kostenpflichtigen Vertag abgeschlossen zu haben? Dann sind Sie wahrscheinlich Opfer einer Abofalle geworden. Dabei werden Ihnen auf Websites oder in Apps kostenlose Dienste oder günstige Proben versprochen. Meist entstehen jedoch Kosten, die kleingedruckt in den AGB oder schwer lesbar in den Fußzeilen versteckt wurden.
Jetzt heißt es: Ruhe bewahren und nicht bezahlen! Es gibt die Möglichkeit Abofallen zu künden, denn in den meisten Fällen sind die Forderungen nicht rechtens. Anbieter sind dazu verpflichtet, deutlich sichtbar auf Kosten für Leistungen, die Vertragslaufzeit und das Widerrufsrecht hinzuweisen, damit der Vertrag rechtsgültig ist.
Ein wirksamer Vertrag kommt deutschem Gesetz zufolge erst dann zustande, wenn beide Parteien sich über Preis und Inhalt der Leistung einig sind und dem Vertrag mitsamt seinen Konditionen zustimmen. Bei einer Abofalle ist diese Voraussetzung in der Regel nicht gegeben, da der User meist nicht über alle Bedingungen ausreichend informiert wurde.
Abofallen rechtzeitig erkennen
Sobald für eine Online-Dienstleistung persönliche Daten abgefragt werden, z. B. zur Registrierung, ist Vorsicht geboten. Zudem sollten Sie darauf achten, ob auf der Seite Kontaktmöglichkeiten oder ein Impressum fehlen. Stellen Sie sich auch die Frage, ob Rechtschreib- oder Grammatikfehler auf eine unseriöse Seite hindeuten.
Manche Anbieter wenden sich vermeintlich nur an Firmen und Gewerbetreibende und umgehen damit Bestimmungen des Verbraucherschutzes, der für Privatpersonen gilt. Diese Bestimmungen sehen z. B. vor, dass ein Anmeldebutton für eine kostenpflichtige Leistung allein nicht reicht. Der Button muss klar darauf hinweisen, dass Sie eine Leistung zahlungspflichtig bestellen, also als "Bezahlbutton" gekennzeichnet sein.
Achten Sie darauf, ob die Seite einen Kündigungsbutton hat. Über diesen können Verträge im Internet leichter gekündigt werden. Fehlt der Button, könnte auch das bereits auf Betrug im Netz hindeuten und Sie haben die Möglichkeit, einen Vertrag jederzeit zu kündigen, ohne eine Kündigungsfrist zu beachten.
Kann man ein Abo widerrufen?
Wenn Sie eine Rechnung eines unseriösen Abo-Anbieters erhalten, können Sie den Vertrag in der Regel anfechten. Der Anbieter muss nachweisen, dass Sie sich über den Vertragsabschluss im Klaren waren und diesem auch zugestimmt haben. Fehlten die Hinweise zu Kosten für eine Leistung, zum Widerrufsrecht und generell zum zahlungspflichtigen Bestellvorgang, ist bei der Abofalle der Vertrag unwirksam. Ein Geschäft zwischen zwei Parteien ist nur dann rechtskräftig, wenn beide sich über die Konditionen einig sind und es bewusst abschließen wollen. Ansonsten können Sie ohne Sorge die Abofalle kündigen.
Achtung: Haben Sie die erste Rate oder die Zahlung für das erste Jahr schon überwiesen, kann dies als Zustimmung zum Vertrag gesehen werden. Sie sollten also auf keinen Fall zahlen.
Beugen Sie mit einer Drittanbietersperre vor
Wurden die erste Rate oder der Betrag automatisch über die Handyrechnung abgebucht, sollten Sie das Abo oder den Service sofort deaktivieren, die Rechnung schriftlich beanstanden und den gezahlten Betrag zurückfordern. Wie kann ich Drittanbieter sperren lassen? Mit einer Drittanbietersperre, die Sie beim Handy-Anbieter besorgen können, machen Sie es Drittanbietern unmöglich, fällige Beträge einfach über die Handyrechnung einzuziehen. Auch eine Teilsperrung ist bei vielen Anbietern möglich, so dass Kunden tatsächlich gewünschte Abo-Dienste nach wie vor beziehen und problemlos über die Handyrechnung bezahlen können.
Wer haftet, wenn Kinder ein Abo abschließen?
Schließen Ihre minderjährigen Kinder ohne Ihr Wissen einen Vertrag ab oder buchen sie eine kostenpflichtige App, müssen Sie nicht zahlen. "Kinder zwischen sieben und 17 Jahren sind nur beschränkt geschäftsfähig", sagt Experte Pagiela. "Um einen wirksamen Vertrag zu schließen, benötigen sie die Zustimmung eines Sorgeberechtigten."
Haben Eltern diese Zustimmung vor oder sogar nach Vertragsabschluss nicht gegeben, ist kein Vertrag zustande gekommen. Wie bei der Abofalle sollte der Vertrag dann schriftlich angefochten werden.
Vorbeugender Schutz vor Abofallen
Damit Sie zukünftig nicht Opfer einer Abofalle werden, gibt es einige Hinweise, auf die Sie achten sollten.
Wichtige Fragen und Antworten zu Abofallen im Internet
Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Abofallen.
Viele Nutzer, die auf eine Abofalle reingefallen sind, bemerken dies erst, sobald die erste Rechnung per Post oder E-Mail verschickt wird. Je nachdem fällt ein unseriöses Abo auch erst dann auf, wenn Sie Ihre Umsätze auf dem Konto durchgehen und sich regelmäßige Zahlungen nicht erklären können. Versuchen Sie diese sofort zu stoppen.
Sie können einen Vertrag bis zu 14 Tage nach Vertragsabschluss widerrufen und somit davon zurücktreten. Sollten Sie vom Anbieter keinerlei Informationen über Ihr Widerrufsrecht erhalten haben, verlängert sich diese Frist. Sobald Sie in diesem Fall die Abofalle bemerken, haben Sie ab diesem Zeitpunkt 1 Jahr und 14 Tage Zeit das Abo zu widerrufen.
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